Dies ist die Geschichte, wie aus ein paar Fotos mit Tasse eine Serie unvergesslicher Erlebnisse wurde, aus sechs Tagen sieben Monate, aus einer kurzen Reise eine lange Saison. Es ist die Geschichte von Marvin aus Bad Homburg, der im Sommer 2020 am Ride+Post+Win-Gewinnspiel „Indian Testride“ teilnahm und - ihr könnt es euch denken - gewann.
Nein, nicht nur eine Tasse. Die gab’s als kleines Präsent für alle, die im Aktionszeitraum eine Probefahrt gemacht hatten. In Marvins Fall war es der Testride einer FTR beim Cruiser-Center Rhein-Main, den er als einer von vielen per Posting mit hashtag dokumentiert hatte. Doch Marvin war der Glückliche, dem das Los den Hauptgewinn bescherte: Eine VIP-Wochenend-Motorradtour durch die Alpen, gemeinsam mit den Gewinnern aus vier weiteren europäischen Ländern.
Diesem Vorhaben machte Covid den Garaus. Kurzerhand beschloss man bei Indian Motorcycle, stattdessen ein Bike ihrer Wahl für die kommenden 7 Monate zur Verfügung zu stellen. So wurde aus einem kleinen Motorradurlaub eine lange Saison voller Erlebnisse. Und diese Saison begann am 1. April:
„Als der Anruf kam,“ erzählt Marvin schmunzelnd, „dachte ich wirklich erstmal, da will mich einer veräppeln. Aprilscherz eben.“ Nachdem Pamela Beckmann, Marketing Indian Motorcycle Germany, ihm glaubhaft versichert hatte, dass sie zwar immer für Späße zu haben, dies gerade aber wirklich kein Scherz sei, ging es dann aber ganz schnell. Denn überlegen musste Marvin keine Sekunde: Eine Chieftain Dark Horse in Smoke Grey sollte es sein. „Für mich der Traum-Bagger schlechthin und die perfekte Ergänzung zu meiner Scout.“ Nur wenige Tage später stieg er in den Zug nach Bergheim bei Köln, wo in den Hallen von Indian Rheinland schon „seine“ Chieftain auf ihn wartete.
Nach großem Hallo und kurzer Einweisung fand sich Marvin auf einem flammneuen Bagger wieder – unterwegs nach Hause. „Ich musste echt erstmal rechts ranfahren und die vor Aufregung zitternden Hände beruhigen“, erinnert er sich. Ein Traum war wahr geworden. Und etliche weitere sollten folgen.
„Ich stand neben der Maschine, was für ein prachtvolles Schiff, dachte ich mir, was für ein Auftritt. Und mit der würde ich nun bis Ende September unterwegs sein. Auf dem Nachhauseweg von Köln nach Frankfurt galt es erstmal, sich an das völlig neue Fahrgefühl zu gewöhnen, den Sound und das Gewicht. Bis zur ersten Inspektion nach 800 km hatte die Ehrfurcht Oberhand, ich habe mich vor allem aufs Kennenlernen konzentriert, und aufs Einfahren, bewusste Lastwechsel, die Chieftain war ja nagelneu!“ gesteht Marvin.
Dann aber gab es kein Halten mehr und er nutzte das Bike, wofür es gebaut ist: Ausgiebige Touren.
AWMP Night Run, Les Apaches Season Opening oder mal eben eine 400km-Spritztour zur Wasserkuppe in die Rhön, um da den Sportfliegern beim Starten zuzuschauen – Marvin und die Chieftain waren schnell zusammengewachsen: „Sie geht fast spielerisch um die Kurven und mit ordentlich Schräglage. Manchmal musste ich mich bewusst daran erinnern, dass ich ja mit einem Bagger unterwegs bin, gebaut zum Cruisen. Die Beschleunigung ist verblüffend, sie hängt wirklich sportlich am Gas. Als eigentlich gemütlicher Fahrer bin ich fast immer in der Touring-Einstellung unterwegs gewesen“.
Schnell stand der Sommer vor der Tür und damit buchstäblich die Gipfel der Erlebnisse: Die Tour des Grandes Alpes. Von Thonon les Baines im Norden runter nach Menton an die Cote d’Azure. Im Schatten des Mont Blanc nach Val d’Isere. Col de Gabaliere, Col de l’Iseran, Cime de la Bonette. „Panorama, Panorama, Panorama, 16 Passstraßen entlang der atemberaubendsten Gipfel. Und ich ganz entspannt unterwegs auf diesem Traumbike, auch in engen Kehren und bei schnell wechselnden Schaltvorgängen völlig problemlos und souverän…“ schwärmt Marvin. Weiter ging es durch den Mekantur Nationalpark und schließlich hinunter zur Cote d’Azure. Ein kurzer Abstecher nach Monaco, um all den Fahrern teurer Autos mal zu zeigen, womit sie hier eigentlich viel besser unterwegs wären. Dann wieder ab gen Norden Richtung Schweiz, zum Highlight der Tour: Der Grimselpass mit dem Rhone-Gletscher.
Die Freude über das Erlebte konnte auch der tags drauf eingefangene Blitzerstrafzettel aus Zürich kein bisschen trüben.
Die 14 Tage und 4.300 km waren noch frische Erinnerung, als Marvins Telefon klingelte. Pamela von Indian Motorcycles. Ob er vielleicht Lust hätte, als Model bei einem Shooting mitzuwirken. Ja, er hatte Lust. Und das nicht nur aufs Modeln: Geplant war eine zweitätige Tour mit acht Fahrerinnen und Fahrern durch den Taunus, Startpunkt Frankfurt. Sein Home Turf also.
Was lag da näher, als auch noch beim Location Scouting zu unterstützen und während des Filmdrehs die Rolle des Roadmasters zu übernehmen? Natürlich auf „seiner“ Chieftain. So kam Marvin zu guter Letzt auch noch zu Erinnerungsfotos, wie sie professioneller kaum sein könnten.
„Das war eine einzigartige und unvergessliche Zeit mit diesem Bike. Ohne Ausfälle oder Probleme. Dieser Sommer wird auf ewig unvergesslich bleiben.“ Danke, Marvin.
Zur Person:
Marvin Bourial, 45, Vater eines 17jährigen Sohnes und stolzer Besitzer einer 2019er Indian Scout, kam erst relativ spät zum Motorradfahren. Auslöser war sein zweiradbegeisterter Vater, den er im Alter von 36 erstmals in persona traf. Die beiden tourten gemeinsam auf Daddy’s Goldwing durch Kalifornien und schnell war klar: Diesen Virus trug auch der Sohn in sich. Zurück In Frankfurt machte Marvin den Führerschein und legte sich eine 650er Honda zu. Einige Jahre später sah er bei einem weiteren Besuch in den USA erstmals die Scout – und sofort war klar: die musste es sein.
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