2007 rief die kanadische Motorradenthusiastin Vicky Gray den Female Ride Day ins Leben. Das Konzept dahinter ist denkbar einfach: Frauen treffen sich und drehen in der Gruppe eine Runde.
Egal ob nur mal eben durch die Stadt oder eine ausgiebige Überlandtour – es geht um die Gemeinschaft. Ihre Idee fand auf Anhieb großen Anklang, aus dem ursprünglich rein kanadischen Event wurde schnell eine international relevanter Termin mit Teilnehmerinnen weltweit. Seitdem findet jedes Jahr am ersten Samstag im Mai der International Female Ride Day statt.
Katharina, 2019er FTR 1200,
Motorradfahrerin seit 3 Jahren
Monika, 51, 2016er Scout,
Motorradfahrerin seit 9 Jahren
Manch eine/r mag sich fragen, was das soll, schließlich sind motorradfahrende Frauen längst Selbstverständlichkeit. Bei genauerer Betrachtung stellt man freilich fest, dass die Motorradwelt trotzdem hauptsächlich Männer im Blick hat – und eben das soll mit dem IFRD geändert werden. Indian Motorcycle war natürlich dabei und hat zu diesem Anlass zwei Indian Fahrerinnen eingeladen, unsere brandneuen Bikes ausgiebig zu testen: Die Chief und die FTR. Just ride!
Hallo ihr zwei! Schön, dass ihr Zeit und Lust hattet, bei unserer IFRD-Aktion mitzumachen. Bevor wir zu euren Eindrücken kommen, erst mal die Frage: Warum fahrt ihr überhaupt Motorrad und was bedeutet es euch?
Katharina: „Für mich bedeutet es im Wesentlichen Freiheit. Ich kann zu jeder Zeit auf mein Motorrad steigen und irgendwohin fahren. Wenn ich Motorrad fahre, bin ich komplett bei mir. Ich kann alles ausblenden, alle Gefühle, alles, was mich gestresst hat und ich werde einfach glücklich.
Es ist einfach wunderschön.“
Mo: „Für mich ist Motorrad fahren die kleine Auszeit. Es ist total klasse, mich aufs Motorrad zu setzen und vom Büro nach Hause zu fahren. Ich hab’ ne super Strecke zwischen Büro und Zuhause und dementsprechend sind das wunderbare 30 km, die ich habe, um den Kopf freizufahren.“
Bestimmt habt ihr auch Frauen im Freundes- und Bekanntenkreis, die mit dem Motorradführerschein liebäugeln, sich aber dann doch nicht so recht dazu durchringen können. Was sagt ihr denen?
Mo: „Wenn mich eine Frau fragt, ob sie den Motorradführerschein machen soll, weil sie sich zwar mit dem Gedanken trägt, aber eben noch nicht so ganz sicher ist, dann sag ich: Klar mach das! Auch wenn man mal Rückschläge erlebt – einfach machen! Und ich sag euch was, aber bitte nicht weiter erzählen: Ich habe meinen Motorradführerschein auch erst beim dritten Mal bestanden.“
Ihr wart jetzt zwei Tage mit den brandneuen Bikes unterwegs im Taunus und Rheingau.
Hat’s denn Spaß gemacht?
(beide lachen)
Mo: „Na klar!“
Katharina: „Und wie!“
Ok, war evtl. ne doofe Frage. Ich zieh sie zurück, ok? Mo, du bist die neue Chief gefahren. Erzähl doch mal, wie war das?
Mo: „Was ich an der Chief – abgesehen vom Design – ziemlich genial finde, ist natürlich der voluminöse 1900-ccm-Motor. Der hat richtig Bums aus dem Drehzahlkeller. Erstaunlich, dass die Chief, obwohl sie 300 kg wiegt, so leicht zu handeln ist und auch das Rangieren so einfach funktioniert. Es macht einfach riesig Spaß, sie in die Kurven zu drücken und dann wieder raus zu beschleunigen – das ist einfach super.“
Du kamst also gut mit ihr klar und hast dich wohlgefühlt?
Mo: „Also mit 1,69 m ist die Chief wirklich sehr bequem zu fahren. Die Sitzposition ist perfekt für mich, mit den Füßen auf den Boden kommen, ist gar kein Thema, ich kam auf Anhieb auch sehr gut zurecht mit dem flachen Lenker, komm super ran, und die Chief lässt sich auch über mehrere Stunden supergut fahren.“
Katharina, du hast zwei Tage die neue FTR über die Landstraßen gescheucht. Die Umstellung war für dich nicht so groß, weil du ja selbst eine FTR hast. Inwiefern war es trotzdem anders?
Die neue FTR ist einfach noch agiler. Und wegen ihrer 17-Zoll-Räder auch ein bisschen niedriger, von daher ist sie eigentlich für mich mit meinen 1,67 m angenehmer, weil ich noch besser mit den Füßen auf den Boden komme. Und da sie insgesamt ein bisschen kleiner und kompakter ist, ist ihr Handling noch besser.
Hier noch unsere ultimative Abschlussfrage: Würdet ihr tauschen?
Mo: „Ja, ich würde sie tauschen, auch wenn ich meine Scout sehr, sehr liebe. Weil der Motor mit seinen 1900 ccm einfach unschlagbar ist, das Drehmoment, die Kraft von unten raus, im Vergleich zu den 1000 ccm, die ich bisher fahre. Und weil sie trotz ihres Gewichts so einfach zu fahren ist.“
Katharina: „Die neue FTR ist insgesamt handlicher, agiler – aber tauschen würde ich sie trotzdem nicht. Ich hatte jede Menge Spaß in den zwei Tagen mit ihr, aber ich liebe einfach den Charakter meiner 2019er. Der ist einfach irgendwie einzigartig. Was ich tauschen würde, ist der Lenker. Der hier ist ein bisschen schmaler und dadurch wird das Motorrad einfacher für mich zu handeln.“
Vielen Dank, euch beiden. Hat uns große Freude gemacht, mit euch unterwegs zu sein. Wir sehen uns spätestens Samstag, den 7. Mai 2022 zum International Female Ride Day!
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