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RICHARD CHRISTOPH<br/>Interview mit dem Schöpfer des SCOUT BOBBER

RICHARD CHRISTOPH
Interview mit dem Schöpfer des SCOUT BOBBER

7 September 2018 par imrgadmin Kommentar verfassen

Lass ein Motorrad toll fahren, bremsen, einlenken. Aber wenn du keine emotionale Verbindung spürst, wirst du es nicht kaufen.

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Die Indian Scout ist in Europa jetzt rund drei Jahre am Start und erweist sich als voller Erfolg. Sie verkaufte sich schon mehr als 5.000 Mal. Hattest du damit gerechnet, dass das Bike dermaßen gut ankommen würde?
Vom Erfolg der Scout waren wir von Anfang an überzeugt. Wir wussten, dass wir ein tolles Fahrwerk haben, einen kraftvollen und laufruhigen Motor – insgesamt ein unkompliziertes, cleanes Motorrad. Nicht zu kompliziert. Dazu kommt: Der Rahmen ist modular aufgebaut und bietet damit eine super Basis zum Customizen. Der Scout Bobber ist super gestartet und gibt der ganzen Baureihe weiteren Schub. Mit einer Scout bekommst du viel Motorrad fürs Geld – und zwar ein Premiumprodukt. Ein gutes Bike wird sich immer durchsetzen, du musst ihm nur die Zeit geben. Die Scout und der Bobber haben den richtigen Look und erzählen eine starke Story.

Du hast schon zwischen 2001 und 2003 für Polaris gearbeitet und dann sieben Jahre bei einer anderen Marke. Was hat dich bewogen, 2011 zurückzukehren?
Es gibt Momente im Leben, die erlebst du nur einmal und nie wieder. Manchmal wird in diesen Momenten Geschichte geschrieben, manchmal entsteht Großes, manchmal ergibt sich die Chance, die Welt des Motorrads zu verändern – und manchmal fühlst du, dass das Schicksal einen besonderen Moment für dich ausgewählt hat. Ich habe in Milwaukee viel bewegt und es war eine schöne Zeit. Aber 2011 war klar, dass bei Polaris etwas völlig Neues entstehen würde. Die Chance, an der Wiedergeburt der Marke Indian mitzuwirken, musste ich nutzen. So konnte ich für die beiden legendärsten amerikanischen Motorradmarken arbeiten. Mir gefielen von Anfang an die Energie bei Indian und die überschaubare Größe des Unternehmens. Kleine Teams, schnelle Entscheidungen, leidenschaftliche Menschen und die Möglichkeit, ein neues Kapitel in der stolzen Geschichte von Indian mit zu schreiben. Das durfte ich mir nicht entgehen lassen.

Wie bist du vorgegangen, um den Spirit und die Ausstrahlung der klassischen Scout auf ein Bike des 21. Jahrhunderts zu übertragen, ohne dich zu weit von den historischen Wurzeln zu entfernen?
Ich glaube, ich wurde mit einer alten Seele geboren. Vielleicht wäre 1901 ein passenderes Geburtsjahr für mich gewesen, dann hätte ich den damaligen Indian Chefingenieur Charles Franklin kennengelernt. Ich sehe und fühle praktisch, wie die klassischen Linien eines historischen Indian Modells in modernem Stahlblech wieder auferstehen – die Einfachheit der Formen, die Silhouette. Ich bin mindestens so viele alte Bikes gefahren wie neue und ich respektiere die Arbeit der damaligen Designer und Blechkünstler. So verstehe ich, was den Look & Feel eines historischen Motorrads ausmacht.
Ich wurde 1979 geboren und hatte die Möglichkeit, viele moderne Maschinen zu fahren: Sportler, Superbikes, Enduros und vieles mehr. Deshalb bin ich mit modernen Technologien absolut vertraut und weiß, auf welche Weise sie in einen Motorradentwurf integriert werden sollten. Vielleicht fällt es mir deshalb so leicht, den klassischen und modernen Look zu vereinen. Die heutige Scout hat eine sehr klassische Ausstrahlung: selbstbewusst, gelassen, fließend – eben wie eine echte Indian. Allerdings verzichtest du mit einem wassergekühlten, sehr cleanen Motor auf ein paar interessante mechanische Details, etwa die Kühlrippen. Deshalb wollte ich die Story des Engineerings mithilfe der Formgebung erzählen.

Soviel zum kreativen Prozess. Aber wie schaffst du die Balance aus Design, Motorenbauart und Rahmenkonstruktion, wenn es darum geht, den Entwurf in ein reales Bike zu übersetzen, das industriell gefertigt wird?
Tja, da geht’s dann wirklich hart zur Sache. Letztlich muss das ganze Team funktionieren, keine Abteilung – sei es Konstruktion, Design, Marketing oder Produkt Management – sollte mehr Einfluss haben als eine andere. Greg Brew, unser Vizepräsident für Design, vergleicht das mit einem dreibeinigen Stuhl: etwas zu viel Gewicht auf einem Bein, schon stimmt die Balance nicht mehr und das Ding kippt um. Bei den meisten Motorrädern geht es um Emotionen, 90 Prozent des Kaufs werden vom Bauch statt vom Kopf bestimmt.
Lass ein Motorrad toll fahren, bremsen, einlenken. Aber wenn du keine emotionale Verbindung spürst, wirst du es nicht kaufen. Und für mich beginnt diese Zuneigung mit der äußeren Wirkung – eben Liebe auf den ersten Blick.

Während du die Scout designed hast, gab’s doch bestimmt außergewöhnliche Momente. Kannst du uns einige davon verraten?
Ja, es gab tolle Stories. Die Firma in Milwaukee, bei der ich vorher arbeitete, brauchte fünf Jahre, um neue Verkleidungen, Anbauteile und so weiter zu verabschieden. Als ich zu Indian kam, hieß es: „Du hast 27 Monate, um ein komplettes Motorrad zu entwerfen – und den Motor gleich dazu. Starten musst du mit einem weißen Blatt.“ Ich dachte erst F@%k, wo sind meine Pillen? Aber die wahre Story sind die super Leute im Team, spitzenmäßige CAID-Jungs [Computer-Aided Industrial Design, ein Teilbereich des Computer Aided Design (CAD)] und flache Hierarchien, mit denen du schnell Entscheidungen treffen kannst. Ich erinnere mich an kritische Phasen. Wir haben uns zusammengesetzt: ein Raum, eine Entscheidung, raus und weiter geht’s. Ein Unternehmen kann ständig an seiner Organisationsform rumdoktern, immer mehr Leute holen etc. Aber ein kleines, fokussiertes, eingeschworenes Team funktioniert einfach geiler – Punkt.

Der Name Richard Christoph steht für die Scout. Sehen wir deinen Style demnächst bei einem weiteren Indian Modell?
Naja, so wichtig bin ich nicht. Mir geht es vielmehr darum, hart zu arbeiten, ohne Wenn und Aber dranzubleiben, die Leute in meinem Umfeld zu motivieren und Vertrauen aufzubauen. Das nächste Bike, das mein Leben verändern und mich stolz machen wird, ist die FTR 1200. Die FTR1200 Custom verkörperte pure Kreativität und ich bin stolz, auch daran beteiligt gewesen zu sein. Die Serienversion fängt den Spirit dieses Einzelstücks perfekt ein. Die FTR 1200 ist ein Game Changer und in jeder Hinsicht ein pures, echtes Motorrad: ihr Aussehen, ihre Power, das Fahrgefühl, der Motor, der Rahmen … Ein Bike, das riesig Spaß macht. Und zwar in einem neuen Segment, in dem Indian als erster amerikanischer Hersteller durchstartet. Dieses Motorrad bringt den richtigen Look, die richtige Performance und den richtigen Preis mit. Wenn mein Name also für ein weiteres Bike stehen soll, dann bitte für dieses. Ich habe mein Leben lang darauf gewartet, mal so ein Motorrad zu designen. Offenbar standen die Sterne günstig für mich.

Kategorie: Fokus

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