Angefangen hatte alles 1984 in einer Klitsche von 50 Quadratmetern, irgendwo in einem Hinterhof in British Columbia. Heute ist Azzkikr Custom eine rührige Schmiede in Phoenix Arizona, bei der ein gutes Dutzend von Experten arbeitet, jeder Spezialist in seinem Bereich. Das Ergebnis sind unglaublich hochwertige Bagger und Chopper, bei denen in Sachen Qualität nicht der geringste Abstrich gemacht wird.
Die Indian Frontier 111 von Len Edmondson, die bei der Bike Week in Daytona vorgestellt wurde, ist eine der spektakulärsten der letzten Realisationen von Azzkikr Customs. Mit dem Modell Springfield, das als Basis diente, hat die Frontier 111 allerdings nicht mehr viel zu tun. Die Maschine im Neo-Retro-Design versetzt uns so weit zurück in die Vergangenheit, dass man den Eindruck hat, die Epoche gewechselt zu haben. Azzkikr hat einmal mehr zielsicher die richtigen Zutaten gefunden: Springer-Gabel mit Blattfedern, Speichenräder, mit Leder eingefasste Seitenkoffer, sandgestrahlter Motorblock 111CI, einen total neu gezeichneten Benzintank mit aufgemaltem Indian-Logo, Handschaltung etc..
Ob sie nun grenzwertig oder über die Grenzen hinaus ausgereizt ist, die Frontier 111 trägt stolz ihren Namen, da auch die Moderne nicht zu kurz gekommen ist. Die tiefe Bagger-Linie mit den integrierten Koffern harmoniert bestens mit dem voluminösen Hinterradschutzblech. Und das 26er Vorderrad ist sowieso ein Hingucker, so geschickt ist die doppelte Scheibenbremse hinter einer Trommelattrappe versteckt.
Weniger ist hier mehr, es reicht aus, sich die im Tankaufbau eingelassenen Instrumente anzuschauen, eine Linie die nahtlos in den roten gestickten Sattel übergeht. Was den Scheinwerfer angeht, erinnert er uns mit seiner dreieckigen Optik natürlich an Victory.
In Sachen Schallentsorgung wurde nicht viel Federlesen gemacht: gibt’s hier quasi nicht, wie auch, ohne Dämpfer?! Es war einfach nicht mehr genug Platz, aber so ein kurzer zur Seite geführter Krümmer reicht ja eigentlich auch, wenn’s die Ohren aushalten… Das 16-zöllige Hinterrad verschwindet völlig unter der Verkleidung, ebenso die pneumatische Federung, die es ermöglicht, das Motorrad entweder in tiefer oder einer höheren Position zu regeln.
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