Garden party
Im grünen Herzen Englands, hundert Kilometer südlich von London und nicht weit von der Kanalküste entfernt, liegt das Dorf Goodwood in Sussex.
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Jeremy Mc Williams und Sammy Miller
Britische Motorradfahrerlegenden
Der ehemalige Flugplatz der Royal Air Force wurde 1948 vom neunten Duke of Richmond in eine Motorsportstrecke umgewandelt. Ihm gehörten etwa 12.000 Morgen Ackerland und Wälder dort und er beschloss, eine Straße, die quer über sein Anwesen und den Hügel hinauf zum historischen Goodwood House führte, anders zu nutzen. Der Sohn und Nachfolger des Herzogs Charles Gordon-Lennox – ebenfalls ein Motorenliebhaber und Motorsportenthusiast – rief 1993 das Goodwood Festival of Speed ins Leben, eine benzingeschwängerte Veranstaltung, die heute jedes Jahr mehr als 200.000 Besucher anlockt. Der schmale Asphaltstreifen der Rennstrecke schlängelt sich den Hang des weitläufigen Anwesens hinauf, über grasbewachsene Flächen und durch dichte Wälder, unter einer Steinbrücke hindurch, entlang der jahrhundertealten Gebäude des Anwesens und an einer Stelle nahe der Zufahrt zum Goodwood House. Dieser 1,8 km lange Kurs wird durch Strohballen an den Seiten zu einer sicheren Rennstrecke für Fahrer und Zuschauer. Entlang der Strecke werden Tribünen errichtet.
Die ausgedehnten Wälder, Weiden und Gärten rundherum werden von einem weitläufigen Dorf mit beeindruckenden Ständen abgelöst, auf denen die prestigeträchtigsten Auto- und Motorradmarken ihre besten Hochleistungsmaschinen ausstellen.
Wirklich jeder Motorsport Weltmeister kommt irgendwann einmal nach Goodwood, um seine Fans zu treffen. In diesem Jahr waren der legendäre Rennfahrer Max Verstappen und sein Formel-1-Team zu Gast, aber auch viele andere Spitzenfahrer haben hier im Laufe der Jahre die Massen begeistert. Das Festival of Speed bietet eine einzigartige Atmosphäre und Kulisse. Die Kombination aus altmodischem britischen Charme, leistungsstarken Maschinen und dem Geruch von verbranntem Gummi ist etwas, das für Motorsportfans nie langweilig wird. Goodwood ist ein herausragendes Event und eine Pilgerstätte für viele Motorsportfans.
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Zu den hochkarätigen Teilnehmern gehörten in diesem Jahr die beiden offiziellen Champions von Indian Motorcycle, der King of the Baggers Jeremy McWilliams (UK) und der berühmte American Flat Track Rider Brandon Robinson (USA), die beide mit ihren eigenen Rennmaschinen antraten.
Die in den USA titel-gekrönte Challenger RR, von der nur 29 Stück hergestellt wurden, wurde von Sammlern sehr bewundert, die eines der wenigen noch verfügbaren Exem-plare ergattern wollten. Und die FTR750 schlug die Konkurrenz um Längen. Nachdem sie seit 2017 acht American Flat Track Titel gewonnen und in 100 von 135 Rennen triumphiert hatte, war dieses Bike über den Atlantik gekommen, um seine ersten Runden auf britischem Boden zu drehen.
Als Jeremy und Brandon auf ihre Maschinen kletterten und die Motoren hochdrehten, war die Menge elektrisiert. Der furchteinflößende Sound ihrer V-Twins hallte über die Tribüne, als die Fahrer mit Vollgas von der Startlinie losfuhren. Als sie sich der Haupttribüne näherten, legten Jeremy und Brandon auf der Start-Ziel-Geraden einen epischen Burnout hin und produzierten Rauchschwaden, die die Zuschauer zum Brüllen brachten. Es war ein geschichtsträchtiger Moment für Indian Motorcycle zu Ehren des Goodwood Festival of Speed.
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Crowds in front of the central feature at the Goodwood Festival of Speed presented by Mastercard, which takes place in the parkland surrounding Goodwood House in West Sussex. Picture date: Saturday July 13, 2024. PA Photo. The event champions future mobility and technology and this year celebrates 130 years of motoring innovation with the theme 'Horseless to Hybrid – Revolutions in Power'. The event runs from July 11-14. Picture credit should read: Matt Alexander/PA Wire."
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