GAS IST RECHTS – UND MÖGLICHST IMMER OFFEN. DIESE MAXIME DÜRFTE SO ZIEMLICH DAS EINZIGE SEIN, WAS SOWOHL FÜR RUNDKURS- ALS AUCH FLAT TRACK-RENNEN GÜLTIGKEIT HAT.
Bei ersteren heißt’s Knie raus und bloß aufpassen, dass das Heck nicht wegrutscht. Beim Flat Track, das in Deutschland auf den sandigen Speedway-Bahnen ausgetragen wird, sollte man sein Knie tunlichst drin lassen und stattdessen den mit Gleitschuh bestückten Fuß ausstellen – als Stütze, wenn man mit ausbrechendem Hinterrad durch die Kurve driftet. Zwei völlig unterschiedliche Welten also. Trotzdem startet Team Buschkönig in beiden Disziplinen mit den selben Maschinen: ihren 2019er Indian FTR 1200. Ja sind die denn verrückt?



Diese Frage kann man wohl mit einem klaren Ja beantworten. Gaskrankheit in fortgeschrittenem Stadium. Vater Jürgen hat den Motorsportvirus in die Familie getragen, seine drei Söhne Patrick, Tobias und Luca leben ihn gemeinsam mit ihm aus – und das seit frühester Kindheit: Pocket Bike, Motocross, Supermoto, Classic Rennen – die Buschkönigs waren schon überall und mit allem möglichen am Start.
Seit letztem Jahr aber liegt der Fokus auf ihren beiden 2019er FTRs 1200, die Tobias (32) und Patrick (31) über die Rennstrecken peitschen. Vater Jürgen übernimmt die Rolle des Schraubers und technischen Direktors. Nichts lässt er unangetastet, nichts unversucht. Bringt die Veränderung am Nachlauf das angestrebte Plus an Wendigkeit auf dem Flat Track? Die Eigenbauschwinge noch mehr Stabilität bei Höchstgeschwindigkeit auf dem Rundkurs? Lässt sich die FTR mit nach vorn verlängerter Sitzfläche sicherer durch die Kurven der Sandbahn driften? Bringt es etwas, auch am Steuergerät Veränderungen vorzunehmen, wenn es vom Flat- wieder zur Racetrack geht? Mehrmals wurde bis tief in die Nacht vor einer Rennveranstaltung geschraubt, getüftelt, optimiert - und so peu a peu das für die beiden Jungs individuell perfekte Set Up gefunden.
„Unser erster Termin im Frühjahr war der Rundkurs in Rijeka. Dazu haben wir unsere FTRs auf 184 kg abgespeckt und natürlich auf 17“-Räder umgebaut, eine Änderung, die die neuen FTR ja ab Werk haben“, so Jürgen Buschkönig, „den Auspuff zugunsten von mehr Schräglagenfreiheit umgeschweißt und einige weitere Modifikationen durchgeführt“. Für den ersten Krowdrace Flat Track-Lauf in Wolfslake dann hatten sie anstelle der kurzen Schwinge und dem schweren Hinterrad des dafür entwickelten Roland Sands Hooligan-Kits eine etwas längere Eigenbauschwinge und ein 19“-Speichenrad montiert. Im Laufe der Saison kristallisierte sich dann aber heraus, dass die Jungs mit dem Kit doch noch besser zurecht kommen. „Fußrasten höher, Fußrasten weiter hinter, Lenkkopfwinkel steiler, Lenkkopfwinkel flacher und natürlich die permanente Suche nach der perfekten Fahrwerkseinstellung. So ist das eben im Motorsport – ein ewiges trial and error“. Vater Jürgen bleibt gelassen.
„Wir haben unserem Vater nach jedem Lauf Feedback gegeben, was wir gern anders hätten, was man eventuell verbessern kann. So hatte er immer gut zu tun“ sagt Patrick, und grinst. „Unser erster Termin im Frühjahr war der Rundkurs in Rijeka. Dazu haben wir unsere FTRs auf 184 kg abgespeckt und natürlich auf 17“-Räder umgebaut, eine Änderung, die die neuen FTR ja ab Werk haben“, so Jürgen Buschkönig, „den Auspuff zugunsten von mehr Schräglagenfreiheit umgeschweißt und einige weitere Modifikationen durchgeführt“. Für den ersten Krowdrace Flat Track-Lauf in Wolfslake dann hatten sie anstelle der kurzen Schwinge und dem schweren Hinterrad des dafür entwickelten Roland Sands Hooligan-Kits eine etwas längere Eigenbauschwinge und ein 19“-Speichenrad montiert. Im Laufe der Saison kristallisierte sich dann aber heraus, dass die Jungs mit dem Kit doch noch besser zurecht kommen. „Fußrasten höher, Fußrasten weiter hinter, Lenkkopfwinkel steiler, Lenkkopfwinkel flacher und natürlich die permanente Suche nach der perfekten Fahrwerkseinstellung. So ist das eben im Motorsport – ein ewiges trial and error“. Vater Jürgen bleibt gelassen. „Wir haben unserem Vater nach jedem Lauf Feedback gegeben, was wir gern anders hätten, was man eventuell verbessern kann. So hatte er immer gut zu tun“ sagt Patrick, und grinst.


Von Rijeka zu Pannonia-Ring, von Wolfslake über Nordhastedt bis Meißen – bei jeder Veranstaltung flossen neue Erkenntnisse und Ideen in beide FTRs ein. Und jedes Mal fuhren sie sich natürlich anders, denn jeder größere Eingriff verändert Charakter und Ergonomie der Maschinen. Die Hauptsache aber war: Von mal zu mal wurden die Jungs schneller. Ein zweiter und zwei dritte Plätze in der sogenannten Hooligan-Klasse, der heimlichen Königsdisziplin bei der Krowdrace Rennserie, waren die verdiente Belohnung. Vor allem vor dem Hintergrund, dass covid-bedingt keine zusätzlichen Trainings möglich waren, ein am Ende der „Kennenlern-Saison“ mehr als zufrieden stellendes Ergebnis.
„Wir sind heiß aufs nächste Jahr“, so Fahrer Tobias. „2022 heißt’s Training, Training, Training. Mal sehen, was dann geht“. Ja, auch wir sind gespannt und können es kaum erwarten.
Schreibe einen Kommentar